Operationsbericht
OP-Nr.: 2049697
Operation: Allg. Chir. Operation station?r
Patientin: F..., Heike, geb.: 23.08.1957
station?r seit 07.05.2013
Station 9
OP-Tag: 08.05.2013 von: 08:37 bis: 10:10
OP-Raum: Saal 4
An?sthesie-Art: ITN
Diagnose: Abdominelle Narbenhernie bei Z.n. TRAM-Lappen-Plastik von links zur Rekonstruktion der linken Brust und Defektdeckung mit einem 10 x 15 cm gro?en Prolene Netz am 10.12.2007
Operation: Laparoskopische Bauchdeckenraffung. Laparoskopische Narbenhernienplastik mittels intraperitonealer Onlay-Mesh-Platzierung (IPOM) Physio-Mesh 28 x 18 cm gro?. Laparoskopische Adh?siolyse
Operateur: Dr. med. Jan Schmidt
Assistenz: PD Dr. Med.
An?sthesist: Dr. med. Alex
OP-Schwester: Kerstin
Indikation:
55-j?hrige Patientin erhielt im Dezember 2007 eine myocutane TRAM-Lappen-Plastik von links zwecks Rekonstruktion der Brust bei invasiv-ductalem Mamma-Karzinom rechts, ED: 10/2006, pT 2, pN 1a, M0, G2 R0-Resektion. Der Bauchdeckendefekt wurde mit einem Prolene Netz gedeckt. Im Laufe der letzten drei Jahre bemerkte die Patientin zunehmende Vorw?lbung im ehemaligen OP-Gebiet. Diese Zunahme der Vorw?lbung hat in der letzten Zeit massiv zugenommen und die Patientin ist k?rperlich wie auch psychisch durch das ver?nderte K?rperbild massivst gest?rt.
Bei der klinischen Untersuchung zeigt sich eine ca. 10 x 5 cm gr??ere L?cke, allerdings ohne da? der Hernienhals deutlich zu palpieren w?re. Hierbei besteht der dringende Verdacht auf eine Narbenhernie und dadurch eine OP-Indikation.
Nach ausf?hrlichster Besprechung der OP willigt die Patientin m?ndlich und schriftlich ein. Es wird mit der Patientin eine diagnostische Laparoskopie und ggf. eine laparoskopische Bauchdeckenraffung bzw. Narbenhernienplastik besprochen.
Es wird insbesondere darauf hingewiesen, da? es sehr unwahrscheinlich ist, da? die Bauchdecke ihr urspr?ngliches Aussehen, d. h. Zustand vor der TRAM-Flap-Entnahme erlangen wird.
Technik und Befund:
Patientenidentifikation nach den Kriterien des Forums Patientensicherheit (s. gesonderte Dokumentation). R?ckenlage, Antibiotika-Prophylaxe mit 2 g Cefazolin intraven?s vor Schnitt. Team-Time-Out. In der vorderen Axillarlinie rechts im Bereich des Mittelbauches erfolgt eine ca. 10 mm lange quere Hautincision. Anschlie?end Spreitzen des subkutanen Fettgewebes und Darstellen der Externusaponeurose. Diese wird entlang des Faserverlaufes gespreitzt. Weiterhin Spreitzen der schr?gen Bauchwandmuskulatur ebenfalls entlang des Faserverlaufes. Incision des Peritoneums unter Sicht und Einf?hren eines 10 mm Trokars. Etablieren des Pneumoperitoneums bis 14 mm Hg und Eingehen mit der Kamera. Bei der ?bersichtslaparoskopie kommen die intraabdominellen Organe, sprich, Leber, Magen unauff?llig zur Darstellung. Es bestehen multiple Adh?sionen im Bereich der Medianen sowie im rechten Unterbauch zwischen Omentum majus und der Bauchwand, was den Eingriff deutlich erschwert. Einf?hren eines 5 mm Trokars im rechten Unterbauch und Durchf?hren einer ausgedehnten Adh?siolyse mit der bipolaren Schere. Anschlie?end gewinnen wir Einblick auf den Bauchdeckendefekt im Bereich der ehemaligen Rektusscheide. Als m?gliche Ursache der Narbenhernien-Entstehung ist das laterale Ausrei?en des Netzes zu postulieren. Zur Narbenhernienplastik mu? zun?chst eine Bauchwandraffung erfolgen. Dazu werden mit Hilfe von Endo-Close 0-er Ti-Cron-F?den vorgelegt und nach Ablassen des Pneumoperitoneums geknotet. Damit ist der Bauchdeckendefekt durch diese Raffung rekonstruiert. Es folgt jeweils eine entsprechende Bilddokumentation. Um zus?tzliche Bauchwandstabilisierung zu erreichen, wird die Indikation zu einer Onlay-Mesh-Implantation gestellt.
Ausmessen der notwendigen Gr??e und Zuschneiden eines ovalen 18 x 28 cm gro?en Physio-Meshes. Nach Vorlegen zweier Haltef?den mit 2 x 0 Vicryl wird das Netz nach intraperitoneal eingebracht. Um die suprasymphys?re Verankerung zu erm?glichen, mu? das Peritoneum bzw. die Blase von der Vorderwand bis zum Beginn des Spatium retzii abgel?st werden. Anschlie?end Ausbreiten des Netzes und Platzieren dessen mit Hilfe von Endo-Close an der ventralen Bauchwand. Damit ist der Bauchwanddefekt ausreichend abgedeckt. Fixieren des Netzes mit Secure-Straps in Double-Crown-Technik mit insgesamt 2 Magazinen. Zum Schlu? wird das Peritoneum bzw. Blasendach ?ber den unteren Netzrand in seine urspr?ngliche Lage gebracht und ebenfalls mit Secure-Straps befestigt. Bei spannungsfreier und faltenfreier Lage des Netzes erfolgt erneute Bilddokumentation. Vorlegen eines 2 x 0 Vicryl-Fadens unter Sicht im Bereich des 10 mm Trokars.
Entfernen des 10 mm Trokars und Verschlu? der Trokar-Durchtrittsstelle unter Sicht.
Das Platzieren und Fixieren des Netzes erfolgte unter reduziertem Pneumoperitoneum auf 7 mm Hg. Ablassen des Pneumoperitoneums und Entfernen des 5 mm Trokars im rechten Unterbauch.
Intrakutaner Hautverschlu? mit Monocryl. Steristrips. Steriler Verband.
Dr. med. Jan Schmidt
Oberarzt / 08.05.2013 / schr.